Meet the Expert Webcast Series – IoT

Was ist (I)IoT / Industrie 4.0 (Business) Integration?

Durch die Digitalisierung halten vernetzte intelligente und autonome Systeme Einzug in die Industrie und verändern diese hin zu einer Industrie 4.0. Die Basis bildet das sogenannte Internet der Dinge (eng. Internet of Things, IoT) beziehungsweise das industrielle Internet der Dinge (engl. Industrial Internet of Things, IIoT). Dies ermöglicht die Vernetzung von realen sowie virtuellen Maschinen und Abläufen in der Industrie innerhalb und zwischen Unternehmen.

Warum ist für IIoT und Industrie 4.0 auch Daten- und Prozessintegration wichtig? Wie kann Sie SEEBURGER bei Ihrer Transformation zu Industrie 4.0 unterstützen? Rund um die Thematik Business Integration für Industrie 4.0 / I(I)oT zeigen wir hier auf, wie Sie Ihre digitale Transformation selbstbestimmt umsetzen können.

1. IIoT / Industrie 4.0, Disruption oder Evolution?

Durch die zunehmende Intelligenz und Autonomie von Geräten und Produkten sowie die über das Internet ortsunabhängige Datenverfügbarkeit wird die Zusammenarbeit von Geschäftspartnern deutlich verbessert, was für einen enormen Produktivitätsschub sorgt. Dadurch wird die gesamte Wirtschaft grundlegend verändert. Rückblickend soll diese Veränderung in etwa so radikal sein, wie die Veränderungen, die durch die drei vorangegangenen industriellen Revolutionen verursacht wurden.

 

Was ist IIoT und Industrie 4.0? Der Einsatz von Computertechnik in allen Bereichen der Wirtschaft ist schon seit Jahrzenten präsent. Sie unterstützt unsere Planungs-, Entscheidungs- und Ausführungsprozesse heute maßgeblich. Gleichzeitig hat sich das Internet zum wichtigsten Kommunikationsmedium sowie Marktplatz für Produkte und Services entwickelt. Doch erst durch die weitere Verbindung dieser Entwicklungen und Ausbreitung dieser Bereiche bis auf die einzelnen Dinge unserer realen Welt wird das Potential der Industrie 4.0 erkennbar. So kommt etwa der digitale Zwilling, der bisher im Bereich der Simulation die Entwicklung eines Produkttyps hocheffizient gestaltet, in weiteren Bereichen der Produktion, Logistik und After-Sales für alle realen und virtuellen Instanzen zum Einsatz. So ist er direkt in Prozesse eingebunden oder nimmt über Plattformen an automatisierten Interaktionen und Transaktionen teil. Auf diese Weise kann sich die Produktion immer stärker an den Kundenbedürfnissen jedes einzelnen ausrichten und schafft es, individuelle Kundenwünsche bis hin zu Losgröße 1 in machbaren Zeit- und Kostenrahmen umzusetzen. Die Logistik wandelt sich zu serviceorientierten Logistics on Demand und Services, After Sales, Marketing und Vertrieb beginnen, eigene datenbasierte wirtschaftliche Ökosysteme zu bilden, aus denen neue Dienstleistungsmodelle hervorgehen. Das IoT dient dabei als Netzwerk und Medium, welches in der Industrie 4.0 nicht nur eine vertiefte Vernetzung und somit neue Möglichkeiten zur Optimierung von Abläufen über Unternehmensgrenzen hinweg schafft, sondern darin auch völlig neue Geschäftsmodelle entstehen lässt, die Aspekte der Zentralisierung, Partizipation und Souveränität im Umgang mit Daten adressieren.

All dies setzt voraus, dass alle technischen Systeme, Anwendungen, Dienste und Dinge eines Unternehmens nahtlos miteinander interagieren können. Die Daten- und Prozessintegration ist für viele Unternehmen nach wie vor eine Herausforderung, denn im Bereich Digitalisierung benötigen viele noch eine Fitnesskur in Vorbereitung der Industrie 4.0.

Wo stehen Unternehmen heute in Bezug auf Industrie 4.0?

Auf dem Weg zu Industrie 4.0 müssen Unternehmen ihre Informationssysteme aufrüsten, um für die Veränderungen in den Geschäftsprozessen gewappnet zu sein. Heute werden noch die mangelnden Fähigkeiten bei der Datensammlung und -analyse sowie unzureichende Datensicherheit als größte Hürden bei der Umsetzung von IoT/Industrie 4.0 -Projekten gesehen.

Beim Gartner Application Strategies & Solutions Summit im Dezember 2019 in Las Vegas rangierte IoT bei der Frage, welche Technologie für die eigene Organisation als sogenannter „Game Changer“ erachtet werde, noch auf dem vierten Platz, nach KI, Data Analytics und Cloudthemen. Immerhin planen Unternehmen, ihre IT Investitionen im Zusammenhang mit IoT im Jahr 2020 um 12 % zu erhöhen und sie rechnen dabei mit einem Return of Investment nach drei Jahren. Veraltete IT Systeme bzw. die Legacy System Integration werden laut einer Studie der DSAG aus dem Jahre 2019 noch immer von 19 % der befragten Unternehmen als größte Herausforderung der digitalen Transformation gesehen. Gleichzeitig werden Investitionen in neue Technologien getätigt. So soll der Anteil von Unternehmen, die das Konzepte des digitalen Zwillings im produktiven Einsatz haben, von 12 % auf über 50 % steigen.

Geht es also um die Frage, ob IIoT und Industrie 4.0 lediglich ein Trend oder doch eine grundlegende Transformation darstellen, ist die Antwort eindeutig: Die vierte industrielle Revolution stellt mit den Möglichkeiten, die das Internet der Dinge in allen Bereichen von Industrie und Wirtschaft bietet, eine grundlegende Transformation der Wertschöpfungskette dar. Dazu zählen auch Cloud bzw. Plattformen, Data Analytics und KI aber eben auch die Integration von Dingen in Geschäftsprozesse im Sinne eines IoT. Rund 50 % der produzierenden Unternehmen unterschiedlichster Größe und Branchen haben bereits IoT-Projekte umgesetzt bzw. befinden sich in der konkreten Pilotierung, die andere Hälfte plant das in den nächsten Jahren ein. Aktuelle Studien zeigen, dass Unternehmen zunehmend erkennen, dass sie ihre IoT-Projekte nur dann erfolgreich und nachhaltig umsetzen können, wenn sie dem Thema Hybride Integration oberste Priorität einräumen (GARTNER, 2020).

2. IIoT und Industrie 4.0 Beispiele

Beispiele aus der Praxis für die konkrete Umsetzung von IIoT und Industrie 4.0, gibt es aus allen Bereichen. Wesentlicher Anwendungsbereiche der Industrie 4.0 ist die Automatisierung und Optimierung operativer Prozesse durch autonome intelligente (technische) Systeme. In der Industrie werden so neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine (Cyber Physisches System) entwickelt. So können beispielsweise individuelle Kundenanforderungen nach individualisierten Produkten bis zu Losgröße 1 industriell umgesetzt werden.

Eine weitere treibende Kraft für den vermehrten Einsatz von IIoT und Industrie 4.0-Lösungen ist die Bedienung individueller Kundenerwartungen. Sie möchten nicht mehr lediglich ein qualitativ hochwertiges Produkt erhalten, sondern auch damit verbundene Services und Leistungen in Anspruch nehmen können, die die Effektivität und Effizienz in der Nutzung der Produktfunktionen optimieren. Um dem gerecht zu werden, müssen Unternehmen heutzutage ganze digitale Ökosysteme bereitstellen. Diese beziehen alle Unternehmensbereiche, von Forschung und Entwicklung über die Produktion, Logistik, After-Sales-Service bis hin zu Marketing und Vertrieb mit ein und gehen im Alltag noch weit darüber hinaus, wenn man beispielsweise an Smart Cities oder die Auswertung und Nutzung von Wetterdaten denkt.

So spielen bereits in der kollaborativen Produktentwicklung und Einkauf für die Industrie 4.0 Daten über Nutzerverhalten und Produktzustand eine wichtige Rolle beim Entwickeln neuer oder verbesserter Produkte. Damit in der Produktion die Prozesse reibungslos und ohne Ausfälle laufen, sorgen Daten, die von Wartungsunternehmen direkt von den Maschinen über deren Laufzeit und Zustand bezogen werden dafür, dass durch regelmäßigen Service Maschinenausfälle und Produktionsstillstände vermieden und die Laufzeit der Maschinen durch rechtzeitige Erkennung von drohenden Störungen deutlich verlängert werden kann (Predictive Maintenance). Moderne Tracking-und-Tracing-Verfahren liefern im Bereich Logistik hervorragende Möglichkeiten, über Sensortechnologie den Verbleib von Ware in Echtzeit zu bestimmen und somit Lieferzeiten sowohl bei der Produktionsplanung als auch im Verkauf präzise zu planen. Smart Products bieten im After-Sales ganz neue Möglichkeiten. So können beispielsweise Waschmaschinen die Anzahl der Waschgänge und weitere Nutzungsdaten direkt an die Hersteller übertragen und so die Grundlage für Pay-by-Use-Modelle einerseits und für Wartungs- und Serviceleistungen andererseits liefern. Marketing und Vertrieb haben über die Ermittlung von Verkaufszahlen in Echtzeit, direkt vom Point-of-Sales (POS) eine stets aktuelle Basis für die Planung von Kampagnen und Sonderaktionen oder auch die Messung der Kundenzufriedenheit.

Die Möglichkeiten, die IIoT- und Industrie 4.0-Lösungen bieten sind mannigfaltig. Eine wesentliche Herausforderungen von IIoT und Industrie 4.0 für Unternehmen ist dabei, Ihre IT-Landschaft dafür fit zu machen.

3. Was ist IIoT-Integration und was kann sie leisten?

Die industriell produzierende Wirtschaft ist auf zuverlässige und effiziente Produktionsressourcen und Wertschöpfungsprozesse angewiesen. Sollen neue Services und neue intelligente (autonome) Systeme in der Produktion zum Einsatz kommen gilt es, diese für Menschen und Organisationen beherrschbar und nachvollziehbar zu halten.

 

Die zunehmende unternehmensübergreifende Vernetzung der realen und virtuellen Welt erfordert die Integrationsfähigkeit in hybride Systemlandschaften. Es geht nicht nur um die Bereitstellung oder Verwendung von klassischen (Programm-)Schnittstellen oder deren Veröffentlichung bzw. Nutzung als Microservices, sondern gleichzeitig darum, einzelnen Dingen und deren digitalen Zwillingen die Fähigkeit der durchgehenden/hybriden Vernetzung bereitzustellen. Diese beinhaltet alle benötigten Formen eines End-to-End Datenaustausches und Datenintegration in Wertschöpfungsnetze, die auch neue Konzepte etwa eventbasierter Datenknoten (Pub/Sub) oder Data Hub Umgebungen (Data Lakes/Data Pipelines) mit einbeziehen.

Unternehmen stehen weiter vor der Aufgabe den Serviceanteil in ihren Leistungen zu erhöhen und diese gleichzeitig zu digitalisieren. Um neue Geschäftsmodelle in tragfähige und robuste B2B Geschäftsbeziehungen umzuwandeln, sind viele Unternehmen aufgefordert, ihre IT-Kompetenz und Fähigkeit massiv zu erhöhen. Gleichzeitig erwachsen daraus Chancen wie auch Risiken, wenn eigene Leistungen sowie Wertschöpfung unter Zuhilfenahme weitere Ressourcen (IaaS / PaaS) neu definiert werden und somit auch Beziehung und Zusammenarbeit (B2B) zu bestehenden Lieferanten und Kunden erneuert, aber auch zu neuen aufgebaut werden. Der digitale Wandel erfordert von Unternehmen, auf folgende Perspektiven in der Ausrichtung ihrer Integrationsstrategie zu achten, die für den zukünftigen Geschäftserfolg von Bedeutung sind:
 

Interne Perspektive

Interne Anwendungsbeispiele

Wandlungsfähige Produktionssysteme

Große Produktionsunternehmen setzten schon seit Jahren IT-Systeme zur Planung und Simulation ihres Produktionssystems ein. Hierbei wird bereits vor Auslieferung der Maschinen die digitale Maschinenakte angelegt und mit den Daten des Lieferanten befüllt. Diese dient der virtuellen Inbetriebnahme und wird ferner in der Anlaufs- und Nutzungsphase als digitales Modell der Maschine in den Planungssystemen vorgehalten. Die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) übernimmt hierbei die Integrationsfunktion als Drehscheibe für Engineering Daten in der Produktion (Engineering-Data Hub), um alle Anpassungen und Zustände der Ressourcen automatisiert, im Sinne eines Tracking fortzuschreiben und somit das virtuelle Abbild synchron zum Zustand und zur Konfiguration der realen Maschine aktuell zu halten. Mit der in der BIS vorgehaltenen Verwaltungsschale als Modellbasis können die Maschine wie auch weitere Betriebsmittel im Sinne eines Plug & Produce flexibel in die Planungs- sowie Steuerungssysteme integriert werden. Damit werden Aufwände zur Inbetriebnahme und Anpassung enorm reduziert und ein systematischer und effizienter Umgang mit der Wandlungsfähigkeit ermöglicht. Die hierdurch erreichte Effizienz in den Änderungs- und Anpassungsprozessen der Produktion bildet eine wesentliche Grundlage für den erweiterten Einsatz intelligenter und autonomer Systeme.

MRK in der Produktion

Der Einsatz flexibel nutzbarer und skalierbarer Automatisierungslösungen in der Produktion, etwa durch kooperierende Robotik-Anwendungen (MRK = Mensch-Roboter-Kooperation), erfordert durchgehende Datenintegrations- und Austauschlösungen zwischen Shop- und Topfloor. Die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) sichert hierfür einen ereignisgesteuerten und kontextsensitiven Informationsfluss zwischen Prozesssteuerung, Maschinenbedienung und Überwachungssystemen, der zunehmend dem Mitarbeiter direkt über mobile Endgeräte zur Verfügung gestellt wird. Dieser ist von wesentlicher Bedeutung, um eine hohe Verfügbarkeit der Betriebsmittel, etwa des flexiblen Handhabungssystems abzusichern und eine auftragsgesteuerte Produktion realisieren zu können. Werden über den Auftrag eingehende Anpassungen am Prozess oder weitere Fähigkeiten an der Maschine benötigt, können über die BIS die erforderlichen Daten direkt eingespielt oder das Bedienpersonal entsprechend informiert werden. Die BIS bietet hier entsprechende Middleware-Funktionen zur Sicherstellung der Interoperabilität und Informationsverfügbarkeit der Systeme auf dem Shopfloor als Integration Service Bus.

Externe Perspektive

IIoT und Industrie 4.0 Integration die innerbetrieblich ausgelegt ist, muss immer auch die Perspektive des gesamten Wertschöpfungsnetzes und der B2B-Prozesse einnehmen. Hier steht eine effektive, effiziente und sichere unternehmensübergreifende Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Häufig beginnt diese mit dem Austausch von Engineering- und Produktdaten oder einer bestehenden EDI-Partnerschaft, die eine weitere Integration von Clouddiensten (Plattformen) oder Dinge und Applikationen nötig macht, um Prozesse übergreifend zu steuern und zu automatisieren. Auch die Optimierung von Logistikprozessen, von der durchgängigen Überwachung der Lieferkette bis in die Produktionsprozesse und digitalen Ökosysteme werden zunehmend miteinander vernetzt.

Externe Anwendungsbeispiele

Vorausschauende Teileversorgung

Betriebsmittellieferanten sind aufgrund der schnellen Verfügbarkeit in der Produktion auf besonders rasante, flexible und reibungslose Logistikprozesse, etwa zur Wartung oder Teilelieferung angewiesen. Im Sinne eines VMI-Prozesses (Vendor Managed Inventory) wird hierfür eine prädiktive Bedarfsermittlung benötigt. Über die BIS IoT / Industrie 4.0 Solution können Kanban-basierte Produktionssysteme erweitert werden, die kontinuierlich oder periodisch Daten zur Bedarfsermittlung austauschen und mit Service- und Lieferkapazitäten abgleichen, um kurze Reaktionszeiten zu erreichen.

AR-basierte Assistenzsystem

In der Digitalisierung der Bau- und Landwirtschaft nehmen moderne Baumaschinen eine zentrale Position innerhalb der Wertschöpfungskette ein. Nicht nur die Vielzahl an angebotenen Konfigurations- und Rüstoptionen, sondern digitale Dienste, etwa zur Verarbeitung von GIS- und Sensordaten, erhöhen die Produktivität und Effizienz des Maschineneinsatzes enorm. Durch das Einbinden zusätzlicher IoT-basierter Dienste, etwa zu Location-based Services sowie der Datenanalyse, können kundenspezifische Assistenzsysteme realisiert werden, die über entsprechende Apps direkt im Arbeitsprozess zur Verfügung gestellt werden. Über die BIS werden die erforderlichen Infrastruktur- um Integrationslösungen für derartige Service-Plattformen ermöglicht, durch die auch mittelständische Maschinenanbieter ihre Weiterentwicklung zu Produkt-Service-Anbietern vorantreiben können.

Unternehmen müssen Integration als „Fitnesskur“ ihrer Industrie 4.0 Umsetzung sehen. Erfolgreiche Unternehmen nehmen neben der Entwicklung innovativer Lösungen frühzeitig auch die Integration ins Blickfeld ihrer Unternehmens Strategie.

4. Herausforderungen der IIoT-Integration

Architekturebenen der IIoT Integration
 

In der Industrie 4.0 führen Produkte und Ressourcen ein digitales Abbild ihrer selbst (digitale Zwillinge). Die reale Welt der Dinge und die digitale Welt müssen zusammengebracht - integriert - werden. Dazu gehört die Integration der Datenflüsse über standardisierte Schnittstellen sowie eine Verwaltungsschicht, in der nicht nur die realen „Dinge“, sondern eben auch deren digitale Zwillinge mit ihren Merkmalen und Schnittstellen eindeutig identifizierbar und kommunikationsfähigen sind.

 

IT Architekturen sind im Wandel. Damit Unternehmen in einem vernetzen digitalen Ökosystem teilnehmen und dieses gestalten können, ist es erforderlich, dass sie ihre Integrationsfähigkeit auf allen Ebenen aufrüsten, um neue, datengetriebene Leistungen anbieten zu können. Diese sind zum einen die einzelnen realen „Dinge“, Assets und deren Peripherie (Edge Layer), die entsprechenden zentralen IoT Cloud-Applikationen und Data Hub Umgebungen (Plattform Layer), die den Zugang in die digitalen Ökosysteme gewähren sowie in die eigene IT Landschaft mit ihren notwendigen Backend-/Managementsysteme und Applikationen (EAI-Layer).

Hierbei müssen entsprechende Fähigkeiten zur Beschreibung und Verarbeitung der Daten(ströme) für eine abgestimmte Daten- und Prozessintegration vorgehalten werden, die eine Kopplung zwischen den Dingen selbst, Business- und IoT-Events sowie operativer Prozesssteuerung erlaubt. Aus Sicht der Daten- und Prozessintegration sind folgende Dimensionen und Anforderungen zu berücksichtigen:

Integrationsdimensionen

Horizontale Integration

Möchte man stets optimierte Produkt- und Serviceleistungen gewährleisten, müssen die Wertschöpfungsketten entlang des gesamten Produktlebenszyklus – von dessen Entwicklung über die Produktion bis zur Nutzung / Wartung betrachtet werden. Hierzu ist es erforderlich, in den einzelnen Interaktionspunkten die tatsächlichen und erzielten Zustände der Leistungen unternehmens- und fachübergreifend abzugleichen. Praktisch bedeutet dies, dass beispielsweise der Hersteller/Lieferant einer Anlage in den Informationsfluss integriert werden muss, so dass dieser proaktiv auf absehbare Störungen oder Bedarfe in der Anlage reagieren kann.

Vertikale Integration

Vertikal integrierte Geschäftsmodelle erfordern über alle Kommunikations- und Funktionsebenen hinweg durchgängig integrierte Daten und Services. Hierbei müssen auf allen Ebenen die Interoperabilität und somit die Abbildungs- und Interaktionsfähigkeit sichergestellt werden. Praktisch bedeutet dies z. B., dass für eine im Unternehmen eingesetzte Anlage ein integrierter Datenfluss von den Sensoren bis zum ERP-System in den IoT/Industrie 4.0-Architekturen geschaffen werden muss. So können ihnen einzelne Operationen zugewiesen und deren Ausführung im Zusammenhang mit dem Auftrag sowie den geforderten prozess- und qualitätsbezogenen Rahmenbedingungen überwacht werden.

Integrationsanforderungen

Flexibilität

Flexibilität:
Kommunikationstechniken im (I)IoT haben gezielte Anwendungsbereiche im Fokus, stehen aber häufig im Wettstreit miteinander. Viele setzen sich für gewisse Zeit als Standard durch. So sind für TCP-basierte Netzwerke MQTT und auch AMQP im Bereich verteilter (Sensor) Netze für Smart Home und Smart City stark verbreitet, häufig ergänzt um Protokolle wie ZIGbee im WLAN / Bluetooth-Bereich oder Funktechnik wie LoRaWAN. Eine im Bereich des Industrial Internet of Things vielversprechende Kommunikationstechnik für TCP/IP ist OPC-UA, das weitere Bereiche der Informationsmodellierung und Informationsbeschreibung definiert. Häufig wird IoT-Integration nur mit der Anbindung von Devices im Sinne der Kommunikationstechnik assoziiert. Das greift jedoch zu kurz. Erst durch die Verfügbarkeit dieser Signale und Daten über ein TCP/IP-basiertes Netzwerk im Sinne der vertikalen Integrationsdimension kann von (I)IoT-Integration gesprochen werden. Von Protokollen bis Formaten muss Integration zur Bereitstellung dieser Daten fähig sein, flexibel mit der Anbindung unterschiedlicher Kommunikationstechniken umzugehen.

Sicherheit

Sicherheit:
IT- und Daten Sicherheit und auch die Gerätesicherheit muss selbstverständlich von Beginn an gewährleistet und nachhaltig sichergestellt sein (security-lifecycle). In einem komplexen digitalen Ökosystem gibt es immer wieder anfällige Komponenten, die zum Einfallstor für Angriffe werden können, und täglich werden neue Schwachstellen entdeckt. Der Security-by-Design-Ansatz unterstützt Unternehmen dabei, diesen Aspekt von der Produktentwicklung an in allen Bereichen und auf allen Ebenen zu berücksichtigen. Integration muss die Sicherheit der Daten und damit die Datensouveränität gewährleisten.  

Durchgängigkeit:

Durchgängigkeit:
Durch den Einsatz von Standards in Schnittstellen wie beispielsweise APIs und Referenzmodellen kann ein effizientes Zusammenspiel zwischen Systemen und Partnern sichergestellt werden. Diese Interoperabilität erfordert eine einheitliche Semantik der Daten, damit die Stammdaten mit Maschinen- und Prozessdaten zusammengeführt werden können. Nur so bieten sie für Unternehmen verbesserte Möglichkeiten der Entscheidungsfindung, der Unterstützung von Arbeitsprozessen durch neue digitale Services sowie der Erhöhung von Qualität und Produktivität von Abläufen. Integration muss mit Ordnungsstrukturen und Logiken effizient umgehen, um den Informationsfluss im Zusammenspiel der Bereiche sicherzustellen.   

Konsistenz:

Konsistenz:
Neue Technologien für die Datenverarbeitung und –Analyse verteilter Systeme (Big Data, Analytics und KI) sind essentielle Bausteine einer Industrie 4.0, um die Zusammenführung und Auswertung der wachsenden Menge an Daten aus vernetzten Dingen, Systemen und Anwendungen zu ermöglichen. Unternehmen nutzen diese, um neue Optimierungs- und Automatisierungsmaßnahmen in Gang zu setzen. Häufig beginntn das mit einem Monitoring aus der Aufnahme und Analyse von (Sensor-)daten von Maschinen und Bestandssystemen, über die Auswertung kontextbasierter aggregierter Daten zur verbesserten Prozesssteuerung, bis hin zu unternehmensweiten gekoppelten Integrationsansätzen (wie etwa Manufacturing Service / Integration Bus). Diese wiederum zielen auf eine Erhöhung des Automatisierungsgrades von Prozessen und einzelnen Ressourcen ab, in dem diese über intelligente Systeme und entsprechende Informationsversorgung autonome Entscheidungen und Reglungen vornehmen können. Integration muss hier auch die Konsistenz verketteter Entscheidungen im Blickfeld haben.  

 

Branchenübergreifende Ansätze führen zu einer Koexistenz mehrerer Technologien und Datenstandards, die den Aufbau von B2B Geschäftsprozessen im Umfeld von Industrie 4.0 / IIoT ohne Integrationslösungen fast unmöglich machen. Ob der Digitalisierungsansatz im Schwerpunkt leistungs- (PLM), kunden- (CRM) oder wertschöpfungsorientiert (SCM) ist, zentral bleibt die Anforderung einer fach- und unternehmensübergreifenden Daten- und Informationslogistik, die flexibel, durchgängig, konsistent und sicher mit der Zunahme an Daten, Schnittstellen und Services umgehen kann. Damit die Potentiale der Industrie 4.0 gehoben werden können, muss eine (I)IoT (Business) Integration, aufbauend auf der Sicherstellung der Interoperabilität von digitalen Zwillingen und Business Applikationen, die Bereitstellung und Nutzung neuer datengetriebener Services unternehmensintern wie auch unternehmensübergreifend ermöglichen. Mit Hybriden Integrationsplattformen schaffen Sie die Grundvoraussetzungen, um Ressourcen und Produkte (Assets) und darauf aufbauende digitale Services in Geschäftsprozesse zu integrieren.

Rüsten Sie sich für die Zukunft und investieren Sie gezielt in Ihre hybride Integrationsfähigkeit für IIoT.   Die SEEBURGER AG unterstützt Sie dabei, Ihre Business Integration für Industrie 4.0 gezielt anzugehen.

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